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Drachenfroschkönige küsst man nicht...

Oder auch: Es war einmal vor dem Lektorat ...


Ein Drachenfroschkönig? Was ist das denn bitte? So ein Blödsinn!


Das dachte sich meine Lektorin vermutlich auch, als sie mein Manuskript von "Drachenküsse im Mondschein" zum ersten Mal gelesen hat.

Ich versuche, humorvoll zu schreiben. Zumindest solang es zur Szene passt, weil ich denke, weder Fantasy, noch Romance müssen immer zu 100% aus bitterem Ernst bestehen. Ich mag es selbst auch, wenn ich beim Lesen mal lachen kann, obwohl es keine Komödie ist (und das soll meine Reihe auch gar nicht sein). Diesen Rundumservice aus Spannung, Liebe und Witz wollte ich meinen Lesern unbedingt bieten.


Fakt ist, wenn man versucht, Humor in eine Geschichte zu bringen, die eigentlich ernste Themen behandelt, kann das auch einmal schief gehen. So auch bei der Szene in der Schlucht (Ich denke, ich muss darauf nicht näher eingehen - ihr kennt sie ja hoffentlich). In dieser Szene bin ich eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Ich meine: Serina trifft einen Drachen. Sie kämpft mit ihm. Ziemlich lang sogar und sie hat Angst. Dann wird sie auch noch von bluttrinkenden Dämonen angegriffen, wird durch die Schlucht gejagt, sieht schon ihren Tod vor Augen und dann passiert auch noch diese Sache mit dem Drachen (Ihr wisst, wovon ich spreche).

Jedenfalls steht sie da, dieser sexy Typ vor ihr und sie nennt ihn im Gesprächsverlauf einfach mal einen "Drachenfroschkönig". Hahaha. Witzig. Und total unglaubwürdig.

Jedenfalls hat sich in dieser Szene zu dem Zeitpunkt ziemlich viel um diesen Ausdruck gedreht. Insgesamt war Serina aber auch einfach zu frech und hatte plötzlich so gar keine Angst mehr (hätte ich auch nicht vor einem Drachenfroschkönig xD).


Was ist also passiert? Ihr könnt es euch bestimmt denken. Meine liebe Lektorin hat mir angeraten, das alles umzuschreiben. Mein erster Impuls war: Nein! Niemals! Ich liebe diese Szene!

Aber im Nachhinein betrachtet bin ich froh, dass ich es dann doch getan habe (obwohl mir das Herz geblutet hat). Insgesamt wurde die Szene durch die Änderungen glaubwürdiger und ernsthafter. Auch, wenn ich meine Leser*innen immer mit ausreichend Stoff zum Lachen versorgen möchte, in dieser Szene war es einfach nicht angebracht.


PS: Meine Lektorin hat es schon wieder getan. Sie hat im Manuskript 2 den "Drachenfroschkönig" 2.0 gefunden. Nicht genau mit diesem Wort, aber eben auch eine Szene, die viel zu witzig ist an einer Stelle, wo sie es gar nicht sein dürfte.


Was bin ich froh, dass ich meine Lektorin Kristina Licht habe. Ohne sie würde ich das alles nicht einmal merken und ihr würdet mich vermutlich auslachen für diese kuriosen Ideen, die ich manchmal habe.


Kleine Anmerkung: Es ist übrigens eine ziemliche Überwindung, so etwas mit euch zu teilen, weil es mir ein klein wenig peinlich ist. Aber ich versuche generell, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen, denn dann lebt es sich deutlich leichter. Nobody is perfect und wie Hemmingway sagte: "Die erste Fassung ist immer Mist." Der Mann hatte ja sowas von recht!


Alles Liebe, K. J.


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